Die 3 Welten der Optimierung für Suchmaschinen
Wenn ihr im Internet gefunden werden möchtet, braucht eure Website Optimierung für Suchmaschinen. Aber was ist das ganz genau und wie stellt ihr das an?
Es gibt drei große Themenfelder.
- Das eine ist der technische Part.
- Dann zählen in erster Linie natürlich die Inhalte.
- Und in letzten Schritt Informationen, die die Suchmaschinen außerhalb eurer Webseite über euch finden.
Technik und Inhalte greifen mehr oder weniger ineinander. Und der Part außerhalb eurer Website, also die Offpage-Optimierung, werden langsam immer irrelevanter.
Technische Optimierung für Suchmaschinen
Bei der technischen Optimierung für Suchmaschinen ist ein ganz wichtiger Punkt die Datenlast. Sie ist nicht nur wichtig für die CO2-Bilanz eurer Webseite, über die ich auch schon eine Mini-Folge habe, sondern auch für die Suchmaschine.
Suchmaschinen wissen auch, dass sie wertvolle Ressourcen verbrauchen, um eure Seite zu erfassen. Diese Ressourcen wollen sie einsparen.
Sie denken aber auch im Sinne des Besuchers, der in knapp 50% der Fälle mobil unterwegs ist. Mobilgeräte werden sehr häufig ohne WLAN genutzt und verbrauchen daher Datenvolumen. Viele Gebiete auf der Welt sind noch nicht gut ausgebaut. Deswegen brauchen viele Daten auch sehr, sehr lange, bis sie auf so ein Handy herunter geladen sind.
Ihr kennt es vielleicht selbst aus Deutschland. Das Internet hier ist nicht gerade auf dem Stand von 2020.
Lazy Loading
Suchmaschinenoptimierung besteht also zu einem großen Teil aus dem Verwenden moderner Komprimierung und dem verzögerten Ausbringen von Daten. Letzteres bedeutet nicht, dass euer Besucher warten muss. Es bedeutet, dass die Daten erst genau in dem Moment geladen werden, wenn der Besucher sie braucht. Die Folge über Lazy Loading hilft euch hier zusätzlich weiter.
Bildformate
Google selbst hat Bildformate wie das WebP entwickelt, die es ermöglichen, Grafiken ohne Qualitätsverluste sehr klein zu speichern. Das können noch nicht alle Grafikprogramme, aber für Photoshop gibt es zum Beispiel Plugins zum Nachrüsten.
Wichtig ist hier, dass ihr nicht einfach alle Bilder durch dieses neue Format ersetzt!
Das neue Format wird noch nicht flächendeckend unterstützt. Das heißt, für ältere Browser oder Geräte müsst ihr so genannte Fallbacks programmieren. Diese schauen, ob der benutzte Browser das neue Format kann. Wenn ja, dann ist alles fein. Wenn nicht, dann wird das Bild noch als JPG oder PNG in der Hinterhand behalten. Sollte der Browser also nicht in der Lage sein, das moderne WebP anzuzeigen, wird stattdessen das größere JPG geladen.
Es geht hier immer um den Komfort für den Besucher. Natürlich möchte er so wenig Daten wie möglich laden. Aber er möchte auch keine Websites ohne Bilder haben.
Wenn ihr das Fallback auf JPG also vergesst, können rund 20-30% der Internetnutzer keine Bilder auf eurer Seite sehen. Lasst ihr das WebP weg, laden rund 80% der Benutzer 50-80% zu viele Daten. Was natürlich auch einen 50-80% höheren CO2-Ausstoß pro Besuch bedeutet.
HTML5 und Alt-Tags
Ein weiterer Aspekt in der Technik ist die saubere Formatierung der Inhalte.
Die Suchmaschinen orientieren sich an der Welt des Lektorates. Sicher kennt ihr es noch aus der Schule oder der Uni, wo ihr Aufsätze verfassen musstet.
Das Thema eures Aufsatzes ist die Überschrift erster Ordnung. Das nennt sich im Internet H1. H kommt hier von „Headline“.
Danach folgen die H2-Überschriften, die den Text gliedern. Sie sind meist etwas kleiner geschrieben.
Noch kleinere Gliederungen gibt es mit H3 bis H6.
Die Suchmaschinen nutzen diese Norm aus Büchern und Berichten, um eure Texte zu verstehen.
Durch die saubere Programmierung wissen die Suchmaschinen zum Beispiel auch, welcher Bereich eurer Webseite die Navigation ist, wo der eigentliche Inhalt beginnt, was die Seitenleiste ist und wo der Footer-Bereich beginnt.
Das alles ist wichtig, um zu verstehen, wie eure Seite aufgebaut ist. Und eine korrekte Formatierung ist wichtig, damit ihr zum Beispiel auch nicht „abgestraft“ werden.
Würde die Suchmaschine nicht erkennen, dass die persönliche Kurzbeschreibung in eurer Seitenleiste (und damit logischerweise auf jeder Seite) untergebracht ist, würde sie euch wegen kopierten Inhalten im Ranking herunter stufen. Suchmaschinen finden duplizierte Inhalte (duplicate Content) nämlich richtig schlimm.
Diese Normen sind im HTML5, einer Weiterentwicklung der HTML-Programmierung, festgelegt und schon seit Jahren Standard. Euer Programmierer sollte es also schon gar nicht mehr anders kennen. Aber es ist wichtig, dass ihr darüber schaut.
Oft gibt es ja noch Seiten von vor 2010 im Internet und diese bieten der Suchmaschine dann keinen Anhaltspunkt, um die Inhalte der Webseite ordentlich zu verstehen.
Damit die Suchmaschine versteht, was in euren Grafiken vor sich geht, gibt es die Alt-Tags. Diese machen klar, worum es geht. Damit entscheidet die Suchmaschine, ob die Inhalte passen und Mehrwert für den Kunden bieten.
Inhaltliche Optimierung für Suchmaschinen
Damit Suchmaschine und Menschen verstehen, worum es in deinem Text geht: Komm auf den Punkt.
Was in Aufsätzen und Studienarbeiten oft verpönt war, ist im Onlinemarketing ultra wichtig.
Die Überschrift muss direkt klar machen, worum es geht. Hier geht es nicht um Prosa und schöne Verse, sondern um die Vermittlung von Informationen.
Auch im ersten Satz eures Textes müsst ihr direkt auf’s Thema kommen. Die Leser wollen wissen, ob sie hier richtig sind. Es geht nicht darum, einen Roman zu lesen, sondern sehr schnell sehr viele Infos zu erfassen.
Wenn euer Text ein Thema hat, wie hier zum Beispiel die Optimierung für Suchmaschinen, dann schweift nicht ab. Bleibt dabei. Die Menschen haben nach genau dieser Information gesucht und wollen nichts von eurem Dackel oder der Belichtung schöner Fotos wissen.
Keywords
Dass es wichtig ist, das Keyword oft zu benutzen, habt ihr sicherlich schon gehört. Viele verbinden damit aber das so genannte Keyword-Staffing. Es geht aber nicht darum, das Keyword in jeden Satz zu bringen.
Der Vorteil für den Leser steht immer, merkt euch das, IMMER im Vordergrund. Die Verwendung des Hauptbegriffes sorgt dafür, dass ein Leser, der vielleicht nicht oben anfängt zu lesen, immer weiß, worum es geht.
Und auch die Suchmaschine weiß dann noch, dass ihr nicht inzwischen doch von eurem Dackel erzählt.
Es heißt, dass ein Keyword maximal 3% eures Textes ausmachen darf. Allein diese Zahl zeigt schon, dass es gar nicht so häufig vorkommt. Also keine Sorge, dein Suchbegriff muss nicht in jedem Satz vorkommen!
Ich weiß auch gar nicht, wie sich das Gerücht vom Keyword nach jedem zweiten Wort verbreiten konnte. Das ist absolut übertrieben und vollkommener Quatsch.
Meta-Beschreibung: Sehr wichtig für die Optimierung für Suchmaschinen!
Die Meta-Beschreibung ist ein Zwischending zwischen Inhalt und Technik. Es geht hier darum, den Inhalt eures Textes ganz kurz wieder zu geben. Stellt es euch vor wie einen Mini-Klappentext eines Buches. Die Meta-Beschreibung wird allerdings nicht sichtbar auf der Seite platziert, sondern im HTML-Code. Genauer gesagt im Header-Bereich eures Beitrages. Damit weiß die Suchmaschine, worum es geht, noch bevor sie euren ganzen Text analysiert hat.
Diese Meta-Beschreibung wird zum Beispiel auch oft angezeigt, wenn jemand in der Suchmaschine die Vorschau eures Textes sieht.
Hier ist es also auch wieder wichtig, den Inhalt kurz zu erläutern, damit der potenzielle Besucher Bescheid weiß, dass er bei euch die richtigen Infos findet.
Ab und zu wird die Meta-Beschreibung von intelligenten Suchmaschinen aber auch überschrieben, wenn sie meinen, dass sie euren Text besser zusammen fassen können. Oder wenn der Besucher etwas anderes sucht, ihr das Thema aber auch anschneidet.
Lesbarkeit & Absätze
Wir alle haben immer kürzere Aufmerksamkeitsspannen. Wir sind schnell abgelenkt. Und viele von unseren Lesern sind keine Akademiker. Bei Akademikern weiß man ja, dass sie sich gerne mal durch lange Sätze quälen. Da kann so ein Satz schon mal eine halbe A4-Seite füllen.
Viele Menschen haben aber einfach keine Lust, so lange Sätze zu lesen. Sie sind dann abgeschreckt oder verlieren den Faden.
Das weiß inzwischen auch jede Suchmaschine. Sie weiß, dass die Menschen tendenziell eher Texte mit kurzen Sätzen mögen. Die Verweildauer auf eurer Website bestätigt das auch. Wer sich nicht wohl fühlt, verschwindet sehr schnell wieder von der Webseite. Google und Co wissen dann, dass eure Seite nicht so einladend ist.
Es ist also im Sinne eurer Leser wichtig, dass ihr recht kurze Sätze schreibt. Verfasst jeden Satz zu präzise wie möglich.
Und unterteilt einzelne Sinnabschnitte in verschiedenen Überschriften. Niemand möchte eine lange Textwand lesen. Wir möchten beim ersten „scannen“ des Textes erfassen, ob die Inhalte passen. Oft lesen wir die Texte erst, wenn die Überschrift uns verraten hat, worum es in diesem Abschnitt geht.
Macht es eurem Leser leicht, die Inhalte eures Textes zu erfassen und nur da zu lesen, was ihn wirklich interessiert.
Die wenigsten Besucher lesen eure Seite von oben bis unten.
Offpage-Optimierung für Suchmaschinen
Bisher konnten wir alle Themen noch gut selbst abdecken. Technik und Inhalte liegen komplett in unserer Hand oder können an Spezialisten abgegeben werden.
Bei der Off-Page Optimierung für Suchmaschinen verlassen wir die heimischen Gefilde unserer eigenen Domain.
Hier geht es darum, welche Signale das Internet um uns herum erzeugt.
Es geht darum, wer auf uns verlinkt, wer unsere Inhalte teilt und welche Texte er dafür verwendet.
Damit wissen die Suchmaschinen, ob ihr vertrauenswürdig seid. Denn wenn ihr richtige Experten auf eurem Gebiet seid, dann werdet ihr auch verlinkt.
Gastbeiträge sind tot
Wichtig zu wissen ist hier, dass die Strategie mit den Gastbeiträgen gestorben ist. Diese Form des Marketings wurde lange eingesetzt, um wertvolle Backlinks (also Links, die auf eure Webseite zeigen) zu besorgen. Sie werden aber aus genau diesem Grund nicht mehr als positives Signal gewertet.
Im Gegenteil, wenn ihr es damit übertreibt, dann kann sich das sogar negativ auf eure Rankings auswirken.
Follow und No-Follow-Links
Wenn ihr euch mit HTML etwas auseinander gesetzt habt, dann kennt ihr sicherlich auch den Unterschied zwischen Follow und no-Follow Links.
Follow bedeutet, dass der Texteschreiber sagt, der verlinkte Inhalt ist so gut, dass er thematisch voll zu seinem Thema passt. No-Follow besagt, dass er nicht wirklich mit dem verlinkten Inhalt in Verbindung gebracht werden möchte. – Ich habe das jetzt hier etwas abgekürzt, aber so in etwa könnt ihr es verstehen.
Backlinkprofil
Ein gutes Backlink-Profil besteht aus einer gesunden Mischung aus Follow und No-Follow-Links. Kommentare in Foren oder Blogs werden für gewöhnlich als No-Follow-Link ausgegeben. Der Schreiber des Artikels weiß schließlich nicht, was für Menschen irgendwann bei ihm einen Kommentar hinterlassen.
Es lohnt sich also nicht, exzessiv auf Blogs zu kommentieren, wie es noch um 2012 der Fall war. Damals waren sehr viele Kommentar-Sections noch auf Follow eingestellt und man konnte sein Backlinkprofil damit noch selbst gestalten.
Heute geht es hauptsächlich über echten Beziehungsaufbau zwischen zwei Seiten. Wenn ihr also einen Erfahrungsbericht über ein bestimmtes Unternehmen schreibt, dann ist es sinnvoll, einen echten Follow-Link zu setzen. Genau so natürlich auch, wenn über eurer Unternehmen und die Zusammenarbeit mit euch geschrieben wird.
Den Podcast Digital & Nachhaltig findet ihr auf allen gängigen Podcast-Plattformen:
Wenn euch diese Episode gefallen hat, dann tut euren Unternehmerfreunden doch etwas Gutes und teilt „Digital und Nachhaltig“ mit ihnen oder hinterlasst uns eine liebe Bewertung auf Apple Podcast oder Google My Business.